Sichere Geldanlage 2017: Teil 5 Sachwerte wie Gold, Holz oder Windkraft

In den Zeiten des historischen Zinstiefs sind Kapitalanleger weiterhin auf der Suche nach sicheren, besser rentierlichen Geldanlagen. Ich möchte deshalb einen Ausblick für die wichtigsten Anlageklassen auf das neue Jahr 2017 geben. Wer prüfen möchte, wie treffsicher diese Aussagen für die jeweiligen Vorjahre waren, kann dies hier tun: 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016.

Teil 1 – Aktien und Aktienfonds
Teil 2 – Anleihen und Anleihefonds
Teil 3 – Lebens- und Rentenversicherungen
Teil 4 – Immobilien und Immobilienfonds
Teil 5 – Sachwerte wie Gold, Holz oder Windkraft

Teil 5 – Sachwerte wie Gold, Holz oder Windkraftanlagen

Sachwerte sind alle Investitionen, die nicht direkt auf Euro lauten, also Immobilien, Aktien, Rohstoffe oder Direktbeteiligungen an Windkraft-Anlagen, Photovoltaikanlagen oder Wäldern. Sie behalten unabhängig von Währungen (Papiergeld, Papieranlagen) einen Wert und sollten zur Beimischung bei jedem Anleger vertreten sein.

Im 5. und letzten Teil unserer kleinen Serie „Sichere Geldanlage 2017“ möchte ich einen Blick auf die noch nicht behandelten Sachwerte werfen; Aktien und Immobilien wurden ja bereits beleuchtet.

Rohstoffe wie Gold, Öl oder Metalle

Nach dem Rückgang der Preise für diese Rohstoffe im Jahr 2015 haben die Preise dafür in 2016 durch die Bank angezogen. Nur Agrarrohstoffe wie Kakao, Magerschwein oder Weizen haben nachgegeben. Industriemetalle wie Zink, Nickel oder Kuper legten gar um 85, 45 bzw. 35 Prozent zu. Dieser fulminante Aufschwung wird sich in 2017 kaum wiederholen, aber die Tendenz sollte bei weltweit eher anziehender Konjunktur wohl nach oben zeigen. Dem wichtigste Rohstoff Öl bleibt dabei eine Sonderrolle: wird die Ölschwemme durch hohe Förderung, die den Preis 2015 so abstürzen lies, nachlassen und die Preise nach oben treiben? Aus ökologischer Sicht kann man das nur hoffen.

Explosion auf einer Ölplattform: Öl bleibt für ökologische Anleger ein rotes Tuch.

Generell gilt, dass wir hohe Rohstoffpreise absolute begrüßen; damit wird Raubau an Mutter Erde automatisch auf ein Minimum begrenzt. Hohe Preise für Öl, Kohle und Gas beschleunigen den Umstieg zu den Erneuerbaren Energien wirkungsvoller als alle anderen Maßnahmen.

Sachwertbeteiligungen in Wälder

Ein rabenschwarzes Jahr hatte der Sektor der Waldbeteiligungen in 2016 zu beklagen. Gleich mehrer Herausforderungen kamen auf die Branche zu.

Zunächst war da die Regulierung: während die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) jahrelang Holzinvestments als Immobiliengeschäfte einstufte, hat sie wenige Monate nach Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetzes ihre Meinung geändert und von den Waldinvestmentanbietern gefordert, nur noch von der Bafin genehmigte Verkaufsprospekte zu verwenden. Die Folge: alle Waldanbieter konnten nichts mehr anbieten, denn die Genehmigung eines Prospektes ist ein umfangreicher und zeitfressender Vorgang.

ForestFinance hat dies als erstes geschafft und nach rund 1 Jahr sein Angebot wieder auf den Markt gebracht. Lignum war, wie sich mittlerweile herausstellte, schon wirtschaftlich angeschlagen und ist über die zusätzliche Anforderung der Regulierung in die Insolvenz geraten. MillerForest schließlich ist weiterhin dabei, sein Prospekte von der Bafin genehmigen zu lassen.

Wie oben erwähnt gab es darüber hinaus einen weiteren Preisrückgang bei Agrarrohstoffen – Kakao und Holz gaben preislich nach. Manche Anleger haben deshalb die Ernte ihrer Bäume hinausgeschoben und damit den naturgegebenen Vorteil von Bauminvestments genutzt. Holzpreise sind zyklisch; entsprechend werden auch wieder höhere Preise kommen. Doch selbst wenn die Preise immer niedrig blieben, wäre durch den Zuwachs an Biomasse ein höhere Ertrag zu erzielen.

Sachwertbeteiligungen in Erneuerbare Energien

Der klassische Markt für ökologisch orientierte Anleger, nämlich der Betrieb von saubern Kraftwerken wie Windparks oder Photovoltaik-Anlagen, ist in 2016 weitgehend ausgetrocknet.

Erneuerbare Energien wurden schon früher genutzt. Leider gerieten die Vorteile in Vergessenheit.

Dazu führten zwei staatlich verursachte Gründe: zum einen die wesentlich stärkere Regulierung von Finanzprodukten, die in der Folge zu höheren Kosten geführt hat (neben der erhöhten Sicherheit, was sehr positiv ist).

Zum anderen die starke Rücknahme der Förderung der Erneuerbaren Energien. Niedrige staatliche Förderung bedeutet in der Realität, dass kleinteilige Projekte mit Privatanlegern meist unrentabel geworden sind. Industriebetriebe (für den Eigenverbrauch) oder Stromkonzerne (große Mengen, Offshore) können nun noch profitieren, für Kleinanleger ist der Markt schwieriger geworden.

Wie sieht 2017 aus? Nach derzeitiger Lage bleiben die Anlagemöglichkeiten auf wenige Produkte von Anbietern beschränkt, die sich ganz bewusst im Bereich der Erneuerbaren Energien positionieren. Das sind aktuell Neitzel & Cie oder Wattner; vielleicht später im Jahr noch Luana Capital mit einem neuen BHKW-Angebot oder Ökorenta mit einem neuen Angebot im Rahmen ihrer beliebten „Neue Energien“ Serie.

Fazit: Sachwerte bleiben ein wichtiger Baustein für ein ausgewogenes, gut strukturiertes Anlageportfolio. Die Inflationsrate in Deutschland im Dezember 2016 ist auf 1,7 Prozent hochgeschnellt. Sollte sich dieser Trend fortsetzen und weiter steigende Inflation zu beobachten sein, bieten Sachwerte einen guten Schutz, denn sie sind unabhängig vom Wert der Papierwährungen. Aktuell ist das Angebot für ökologisch orientierte Anleger kleiner geworden; die Qualität der verbliebenen Angebote ist jedoch höher als das breitere Angebot vor einigen Jahren war.

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Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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