Sichere Geldanlage 2018: Teil 3 Lebens- und Rentenversicherungen

Die Geldanlagen haben ein außergewöhnlich gewöhnliches Jahr 2017 erlebt. Es gab kaum negative Überraschungen, nach dem turbulenten Jahr 2016 (Brexit, Trump-Wahl) kehrte 2017 glücklicherweise mehr Normalität ein. Wie es im Jahr 2018 möglicherweise weitergeht möchte ich Ihnen in 5 Teilen zu unterschiedlichen Anlageklassen vorstellen.  Wer prüfen möchte, wie treffsicher diese Aussagen für die jeweiligen Vorjahre waren, kann dies hier tun: 2012, 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017.

Teil 1 – Aktien und Aktienfonds
Teil 2 – Anleihen und Anleihefonds
Teil 3 – Lebens- und Rentenversicherungen (unten)
Teil 4 – Immobilien und Immobilienfonds
Teil 5 – Sachwerte wie Gold, Holz oder Windkraft 

Teil 3 – Sichere Geldanlage in Lebens- und Rentenversicherungen

89,3 Millionen Lebensversicherungsverträge gibt es in Deutschland. Im Jahr 2016 wurden von der Branche erstmals mehr 1 Billion Euro angelegt (Quelle: GDV).

Davon entfielen 923 Millionen Euro auf sogenannte klassische Verträge, bei denen das Versicherungsunternehmen das Geld verwaltet und einen garantierten Zins bietet. Weitere 102 Milliarden Euro wurden in fondsgebundenen Policen verwaltet, bei denen die Versicherungsnehmer direkt von den Entwicklungen an den Kapitalmärken profitieren.

Die Deutschen legen ingesamt 5,6 Billionen Euro in Spareinlagen, Wertpapieren, Bargeld oder Versicherungen an (Quelle: faz.net).

Für Verunsicherung sorgten Versicherungsgesellschaften wie die Generali, Ergo oder Axa im vergangenen Jahr. Sie diskutierten, ob sie ihre bestehenden Kundenverträge im Bereich der Lebensversicherungen verkaufen sollten (Quelle: Manager Magazin).

Käufer wären spezialisierte Gesellschaften gewesen, die auf den relativ teuren Neu-Verkauf von Policen verzichtet und die Verwaltung optimiert hätten. Der Aufschrei und die Befürchtungen, Service oder Rendite würden leiden, waren jedoch so groß, dass diese Verkäufe nicht mehr zur Diskussion stehen.

Das es bereits verkaufte Lebensversicherungsbestände in Deutschland gibt und die Erfahrungen damit positiv sind, ist die Aufregung nur teilweise zu verstehen. Sie ist sicherlich emotional begründet, schließlich geht es um sehr wichtige Verträge für die Kunden.

Wie wird jedoch die Entwicklung der Lebens- und Rentenversicherung in 2018 sein?

Klassische Rentenversicherungen und Lebensversicherungen

Bei klassischen Renten- und Lebensversicherungen verwalten die Versicherungsgesellschaften die Einlagen der Kunden, garantieren dafür einen bei Vertragsbeginn festgelegten Garantiezinssatz und erwirtschaften darüber hinaus meist weitere Überschüsse.

Für das folgende Jahr wird die laufende Verzinsung von den Gesellschaften immer bereits vorab festgelegt. Ein Versicherungskunde einer bestimmten Gesellschaft weiß also im voraus die laufende Verzinsung aus Garantiezins plus Überschüssen, die auf seinen Sparanteil gezahlt wird.

Für das Jahr 2018 stehen die Werte bereits fest. Sie liegt bei der schwächsten Gesellschaft bei 1,75 Prozent, bei der stärksten bei 3,1 Prozent (Gesamtliste).

Eine Auswahl relevanter Versicherer für ethisch-ökologische Anleger bietet folgende Renditen für 2018:

 Gesellschaft  Jahr 2018  Jahr 2017
Concordia Oeco 2,5% 2,5%
Stuttgarter 2,3% 2,3%
Volkswohl Bund (klassisch) 2,4% 2,55%
Condor 2,4% 2,45%
Helvetia 2,1% 2,5%
Continentale 2,8% 2,8%

Wichtig: Die Gesamtverzinsung liegt nochmals höher, weil neben der laufenden Verzinsung dann noch der Schlussüberschuss und die Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven hinzukommen. Bei der Continentale erhöht sich beispielsweise dadurch die laufende Verzinsung von 2,8% auf eine Gesamtverzinsung von 3,9 Prozent.

Wichtig: Die oben genannten Zinssätze gelten nur für klassische Renten- oder Lebensversicherungen. Bei fondsgebundenen Verträgen wird das Geld in den ausgewählten Investmentfonds angelegt und die Verzinsung hat nur dann eine Relevanz, wenn eine lebenslange Rente ausgezahlt wird.

Aussichten 2018: Die oben genannten Zinssätze sind fixiert und für eine sichere Geldanlage sehr gut. Allerdings leiden die Versicherungen auch unter den niedrigen Zinsen und werden in den nächsten Jahren wohl kaum spürbar höhere Renditen erzielen können. Trotzdem sind sie für sicherheitsorientierte Anleger interessant, denn die Garantiezinsen und die laufende Verzinsung liegen weiterhin sehr deutlich über Angeboten der Banken.

Fondsgebundene Rentenversicherungen und Lebensversicherungen

Eher einem Wertpapierdepot mit einigen Zusatzleistungen und mit Investmentfonds gleicht die fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen (Fondspolice).

Wichtigste „Zusatzleistung“ ist die Steuerfreiheit in der Ansparphase. Während bei anderen Wertpapieranlagen über die Jahrzehnte ständig – und nicht unerheblich – Steuer auf die Erträge gezahlt werden muss, bleibt die Ansparphase in einer Fondspolice gänzlich steuerfrei.

Bei Auszahlung als Rente gilt die Ertragsanteilsbesteuerung – mithin eine sehr niedrige, je nach individueller Situation vollkommen steuerfreie Auszahlung. Doch auch wer sich nach einer Laufzeit von mind. 12 Jahren und dem Endalter von 62 oder höher das Kapital auszahlen lässt, kann sich freuen: die Versteuerung der Gewinn erfolgt nur nach dem günstigen Halbeinkünfteverfahren.

Weshalb gibt es dann überhaupt noch Investmentfonds-Depots? Nun, die Auswahl an Investmentfonds ist bei Fondspolicen meist geringer (z.B. weniger Hundert aus den insgesamt rund 10.000 Fonds in Deutschland) und die Abschlusskosten der Verträge sind, besonders bei Verträgen mit laufender Einzahlung, höher.

Als Faustregel gilt: Bei Einmaleinzahlungen sind Fondspolicen ab ca. 8 Jahren, bei laufenden Beiträgen ab Laufzeiten von 12 Jahren im Vorteil. Je länger die Ansparphase, um so mehr rechnet sich die Fondspolice.

Weitere wichtige „Zusatzleistungen“ sind die lebenslange Rente, die es sonst nur bei der gesetzlichen Rentenversicherung gibt. Außerdem kann der Lebenspartner mit abgesichert werden, die eingezahlten Beiträge können garantiert werden, bei Ausbildungspolicen oder bei Berufsunfähigkeitszusatz-Absicherungen werden die Beiträge automatisch weiter eingezahlt.

Die Aussichten 2018: Für fondsgebundene Rentenversicherungen und Lebensversicherungen gelten die 2018-Prognosen von Teil 1 (Aktien und Aktienfonds) und Teil 2 (Anleihen und Anleihefonds).

Fazit: Trotz viel Kritik in den letzten Jahren beweisen die rund 90 Millionen bestehenden Verträge, dass Lebens- und Rentenversicherungen Ihre Daseinsberechtigung weiterhin haben. Nur sie bieten in der Altersvorsorge eine lebenslange Rente, ohne dass ab einem bestimmten Punkt vielleicht das Kapital aufgezehrt wäre. Fondspolicen sind bei entsprechend attraktiven Fonds und günstigen steuerlichen Bedingungen eine Überlegung wert. Klassische Policen bieten bei sehr hoher Sicherheit weiterhin 2 bis 3 Prozent mehr Zins als Bankeinlagen.

Nachhaltige Rentenversicherung

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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