Welttag der sozialen Gerechtigkeit

20. Februar – Welttag der sozialen Gerechtigkeit!Keine Armut, kein Hunger, eine gute Ausbildung für alle – das sind drei der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele, die von den Vereinten Nationen verabschiedet und bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen.

Drei Ziele, die sich gut unter der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit zusammenfassen lassen. Wichtige Ziele, denn soziale Gerechtigkeit ist eine Grundvoraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit. Die Aufhebung der sozialen Ungerechtigkeiten ist eine globale Aufgabe, die kaum lösbar erscheint. Um die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit öffentlichkeitswirksam zu unterstreichen, haben die Vereinten Nationen den 20. Februar zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit erklärt.

Eine besondere Herausforderung ist dabei eine faire Globalisierung, von der alle Menschen gleichermaßen profitieren. Das fordert auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und betont dabei die Bedeutung einer menschenwürdigen Erwerbsarbeit mit einer angemessenen Bezahlung.

Working poor

Schwierigkeit der sozialen Mobilität – arm bleibt arm.

Dass Arbeit im Allgemeinen nicht reich macht, ist hinlänglich bekannt, jedoch ist der Anteil der Menschen, die zwar einer Vollzeittätigkeit nachgehen, dennoch nicht ausreichend Geld verdienen, um sich und ihre Familie zu ernähren, rasant angestiegen.

Im Gegenzug steigt die Anzahl der Milliardäre weltweit. Im Jahr 2017 gab es – laut einer Studie der internationalen Hilfsorganisation Oxfam – 2.043 Dollar Milliardäre. Im Jahr 2016 waren es noch 1.810. Und die Zahl steigt weiter an. Oxfam geht davon aus, dass alle zwei Tage ein neuer Milliardär hinzukommt.

Nun klingt es erst einmal positiv, dass Menschen reicher werden – ist es aber nicht, denn der reiche Teil der Erde verdient in wenigen Tagen, teilweise auch Stunden, soviel, wie beispielsweise ein Landarbeiter oder eine Näherin in Asien in ihrem ganzen Arbeitsleben.

Insgesamt gehen mehr als 80 Prozent der Vermögenszuwächse an das reichste eine Prozent der Menschheit. Dagegen steht, dass der Wohlstand von dreieinhalb Milliarden Menschen, die die ärmere Hälfte unserer Welt ausmachen, überhaupt nicht gestiegen ist.

Noch plakativer wird diese Ungerechtigkeit in der Verteilung mit der folgenden Rechnung: Die 42 reichsten Menschen der Welt besitzen zusammen so viel Vermögen wie die 3,7 Milliarden Menschen der ärmeren Hälfte zusammen.

 

Reich wird immer reicher

80 Prozent der Vermögenzuwächse gehen an ein Prozent der Menscheit.

Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit bewegt sich in einer schwierigen Umwelt, in der die reichen Menschen immer reicher und die armen immer ärmer werden. Denn auch weiterhin wird nicht genug Geld für eine gerechte Bildung ausgegeben. Noch immer verdienen besonders die Menschen in Afrika und Asien nicht genug, um eine positive Entwicklung voranzureiben.

Statt dessen umgehen Konzerne und wohlhabende Privatpersonen Steuerzahlungen und stehlen sich so aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Dabei geht es nicht nur um internationale Multis, die die enorme soziale Ungleichheit fest zementieren. Auch innerhalb von Deutschland klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander.

Zwei Rechenbeispiele:

Die 45 reichsten Personen in Deutschland besitzen zusammen soviel, wie die ärmere Bevölkerungshälfte des Landes.

Noch auffälliger werden die sozialen Ungleichheiten bei den Gehältern: Laut einer Analyse von Bloomberg verdient der Vorstandsvorsitzende eines deutschen Großunternehmens 136 mal mehr, als sein durchschnittlicher Angestellter.

Und obwohl in Deutschland die soziale Gerechtigkeit als hohes ideelles Ziel allgemein anerkannt wird und auch durch den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz Verfassungsstatus genießt, klafft auch hier die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Im OECD-Vergleich belegt Deutschland im Bereich soziale Gerechtigkeit nur einen Platz im Mittelfeld. Besondere Baustellen werden vor allem in der extremen Abhängigkeit von Bildungschancen und Einkommen gesehen. Hinzu kommt die hohe Kinderarmut sowie hohe Defizit in der Förderung und Wiedereingliederung von Langzeiterwerbslosen.

Nach Schätzungen des Sozialverbandes VdK sind in Deutschland mehr als 16 Millionen Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Besonders betroffen sind vor allem Alleinerziehende und ihre Kidner, ältere Menschen sowie langzeitarbeitslose Personen.

Warum der Welttag der sozialen Gerechtigkeit immer wichtiger wird

Obwohl sich das Wissen der Menschheit ständig erweitert, Lösungen für komplexe Probleme entwickelt werden und die weltweite Vernetzung die Menschen eigentlich immer näher zusammenbringt, wird die ungleiche Verteilung der Ressourcen weltweit immer weiter zementiert.

10 Fakten zur Sozialen Ungleichheit

  1. Zwischen 1990 und 2010 hat sich die Zahl der Menschen halbiert, die in extremer Armut leben. Dennoch müssen rund 700 Millionen Menschen weltweit mit weniger als 1,90 US-Dollar auskommen. Jedem zehnten Menschen weltweit bleiben die elementaren Menschrechte verwehrt, also das Recht auf Nahrung, eine angemessene Unterkunft und soziale Absicherungen.
  1. Die extrem ungleiche Verteilung von Gewinnen innerhalb der Gesellschaft produziert Politikverdrossenheit und Angst vor sozialem Abstieg bei allen, die bei der Verteilung leer ausgehen. In der Folge wächst die Tendenz, sich politischen Extremen anzuschließen. Soziale Gerechtigkeit führt auch zu demokratisch legitimierten und stabilen Regierungen.
Nicht die Augen verschließen!
  1. Ungleichheit nutzt nur wenigen. Nämlich denen, die daran verdienen. Um eine soziale Gerechtigkeit herzustellen, bedarf es gerechter Löhne und gesellschaftlicher Investitionen in Bildungs- und Gesundheitswesen sowie in die sozialen Sicherungssysteme. Finanziert werden kann dieses System durch eine gerechte Besteuerung, bei der alle einen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens leisten.
  1. Gerechte Einkommen schaffen soziale Gerechtigkeit. Die enormen Einkommensunterschiede innerhalb der Gesellschaft festigen die bestehende Ungerechtigkeit und verhindern eine soziale Mobilität. Das bedeutet, dass Menschen, die in einem Land mit einer hohen sozialen Ungleichheit leben, kaum eine Chance haben, die Armut hinter sich zu lassen. Und noch fataler: die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder ebenfalls in Armut leben werden, ist sehr hoch. Der amerikanische Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär“ ist den meisten Gesellschaften wirklich nur ein Traum.
  1. Starke Arbeitnehmerrechte stärken soziale Gerechtigkeit. In Ländern mit gesetzlich verankerten Arbeitnehmerrechten und fairen Löhnen sinkt die soziale Ungleichheit.
  1. Bildung ist der Schlüssel zur sozialen Gerechtigkeit. Armut ist oft ein Teufelskreis. Denn ohne ausreichende Mittel bleiben vielfältige Bildungschancen verschlossen. Auch für kostenfreie Bildungsangebote sind gewisse finanzielle Ausgaben oft unumgänglich. Durch zentrale, qualitativ hochwertige Bildungsangebote können soziale Aufstiegschancen geschaffen und Armut überwunden werden.
  1. Krankheit und Unfälle dürfen keinen sozialen Abstieg bedingen. Der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen öffentlichen Gesundheitsversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen Gerechtigkeit. Schließlich können Arztbesuch, Operationen und Krankhausaufenthalte sehr teuer werden. Ohne eine entsprechende allgemeines Krankenversicherung oder öffentliche Versorgung ist die Gesundheitsversorgung für viele Menschen unbezahlbar. Hinzu tritt, dass wer krank ist, nicht arbeiten kann und in der Folge kein Geld verdient. Ein öffentliches Gesundheitswesen trägt wesentlich zur sozialen Gerechtigkeit bei.
  1. Soziale Sicherheit fördert soziale Gerechtigkeit. Eine unsichere Zukunft – ohne Perspektive für eine finanzielle Absicherung im Krankheitsfall und für das Alter – belasten das Leben und verhindern ein selbstbestimmtes Arbeiten. Ohne eine sinnvolle soziale Absicherung sind Menschen gezwungen, quasi zu jedem Lohn und zu jeder Bedingung zu arbeiten. Das wiederum geht auf Kosten der Gesundheit und Ausbildung der Kinder. Eine soziale Absicherung führt zu sozialer Sicherheit und damit auch zu mehr Gerechtigkeit.
  1. Faire Besteuerung schafft soziale Gerechtigkeit. Steuersünder CDs, Panama Papers und Co. – all diese Nachrichten zeigen, dass Steuervermeider einen enormen Schaden am Gemeinwesen anrichten. In dem Konzerne und reiche Einzelpersonen ihr Vermögen und ihre Gewinne weltweit verschieben, stehlen sie sich aus der gesellschaftlichen Verantwortung. Experten gehen davon aus, dass Entwicklungsländer mehr als 100 Milliarden US-Dollar jährlich durch Steuervermeidung entgehen. In der europäischen Union ist es – so die Schätzung -das Zehnfache.
  1. Soziale Ungerechtigkeit aktiv bekämpfen. Soziale Ungleichheit wird im Allgemeinen als Ungerechtigkeit wahrgenommen. Dennoch fällt konsequentes Handeln im Alltag vielen Menschen schwer. Kaffee und Schokolade aus fairem Handel sind meist teurer als vom Discounter. Kleidung aus Niedristlohnländern, Mobiltelefone mit Konfliktmetallen, zusammengeschraubt in Ländern mit Dumpinglöhnen. Die Beispiele sind vielfältig. Soziale Gerechtigkeit bleibt eine globale Aufgabe, die es zu lösen gilt.

Soziale Gerechtigkeit unterstützten

Ein wichtiger Schritt, um soziale Gerechtigkeit weltweit zu befördern, ist die Hiilfe zur Selbsthilfe. Denn wer in den armen Ländern des Südens  Geld für ein eigenes Geschäft benötigt, hat nur wenige Möglichkeiten eine Anschubfinanzierung zu erhalten. In vielen Ländern ist der Finanzmarkt beherrscht durch private Geldverleiher, die horrende Zinsen verlangen. Dieses Praxis stürzt viele Menschen in eine Schuldenfalle und verstärkt den Teufelskreis der Armut.

Um dieses Spirale des sozialen Abstiegs zu durchbrechen, entwickelte der Volkswirtschaftler  Muhammad Yunus aus Bangladesch das  Mikrofinanz-System, für das er  2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.  Eine Idee, die sich durchgesetzt hat. Mittlerweile vergeben Mikrokredit-Institute weltweit Darlehen mit einem Gesamtvolumen von rund 52 Milliarden US-Dollar. Der weltweite Bedarf an diesen Mikrokrediten ist – Schätzungen zufolge – etwa  sechsmal so hoch. Dabei ist die Geschichte der Mikrokredite besonders erfreulich, denn die Rückzahlungsquote dieser Klein- und Kleinstkredite ist  extrem hoch und bringt viele Menschen in eine selbstständige Arbeit, die ihnen ein angemessenes Einkommen ermöglicht

Mikrofinanz ist – genauso wie andere ethische Geldanlagen – eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit weltweit zu leisten. Dabei wirken Mikrofinanzfonds nicht nur positiv auf die Überwindung sozialer Missverhältnisse, sondern ermöglichen darüber hinaus auch sehr gute Erträge.

 

Grünes Geld, erfahrener Anbieter ethischer, sozialer und ökologischer Geldanlagen, bietet für Mikrofinanz-Fonds zwei interessante Möglichkeiten an. Zum einen als  Monatssparen ab 100 Euro monatlich. Zum anderen als  einmalige Geldanlage ab 5.000 Euro im  Musterdepot „Soziale Verantwortung“. Die Rendite liegt voraussichtlich bei 2,4 Prozent pro Jahr.

Es gibt viele interessante Projekte, die auf eine soziale und gerechtere Welt hinwirken. Unter den rund 300 ethischen und ökologischen Geldanlagen findet nahezu jeder Anlegertyp mit nahezu jedem Budget die Geldanlage, die zu den eigenen Wertvorstellungen passt und Stück für Stück die Welt etwas besser macht.

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